Lust auf ne (Bike-)Tour im Bregenzer Wald?

Dann los.

Der Bregenzer Wald ist die von vielen liebgewonnene östliche Ecke Österreichs. Eine Landschaft, sprachlich der alemannischen Herkunft zugehörig – und für deren Bewohner Wien und weanierisich weit, sehr weit weg sind. Der Dornbirner Literat und Liedermacher Günter Sohm bringt dies in seinen Liedern perfekt zum Ausdruck. Auch nach hundert Jahren erinnern sich viele an den Wunsch und die Volksabstimmung 1919, sich der Schweiz anzuschließen. Aber das ist Geschichte.

Heute ist der Bregenzer Wald ein Urlaubsgebiet mit besten Hotels, gut ausgebautem ÖPNV und vielen, vielen Wanderwegen in dem die Süddeutschen und die Schweizer gerne Kurzurlaube verbringen, sommers wie winters. Mancher Verein ist zur Dauermiete in alten Bauernhäusern (www. Skiverein Ertingen.de) Neben der landschaftlichen Schönheit besticht der architektonische Glanz. Vom 5-Sterne-Hotel, dem Feuerwehrmagazin bis hin zu den Bushaltestellen prägt moderne, nachhaltige Holzbauweise die Gegend und verbindet sich ideal mit den traditionell geschindelten Häusern. 

In dieser Region gibt es zahlreiche bemerkenswerte Bauwerke, hauptsächlich von einheimischen Architekten entworfen, die international mit Architekturpreisen ausgezeichnet wurden (Austria Info, https://press.austria.info › preisgekroente-bauwerke).

Per pedes im Bregenzer Wald

Der Bregenzer Wald entlang der Bregenzer Ache von Warth bis Bregenz mag zwar kein Hochgebirge sein, aber er zeichnet sich durch Wälder, Almen und Viehwirtschaft in einer sanft hügeligen grünen Landschaft aus.

Für mehrtägige Radtouren ist die Region nur bedingt geeignet. Daher empfehlen wir, einen zentralen Standort zu wählen, von dem aus Sie Tagesausflüge mit leichtem Gepäck unternehmen können, sei es mit dem Mountainbike oder dem E-Bike. Die Entfernungen zwischen Bezau und Schoppernau in der Talsohle sind gering, sodass Sie Ihre Unterkunft nach Ihren individuellen Bedürfnissen auswählen können. Dank der Bregenzer Wald Gästecard steht Ihnen ein gut ausgebauter öffentlicher Nahverkehr zur Verfügung. In allen Orten finden Sie erstklassige Hotels aller Kategorien sowie preiswerte private Pensionen (Web: www.vorarlberg.travel).

Unsere Touren im Bregenzer Wald

Tour 1: Mellaubahn und Wurzachalpe Starten Sie Ihre Tour mit der Mellaubahn und fahren Sie von der Bergstation zur Passhöhe Wurzachalpe. Nach einem Aufstieg von 300 Höhenmetern erwartet Sie eine atemberaubende Abfahrt nach Au, größtenteils auf Teerstraßen. Von Au aus können Sie auf dem asphaltierten Radweg nach Mellau zurückkehren.

Tour 2: Mellentalrunde Diese halbtägige Rundtour ergänzt Tour 1 perfekt. Beginnen Sie an der Bergstation und machen Sie einen kurzen Aufstieg zur Alp Wildgunten. Von dort aus führt Sie der Weg hinab zur Alpe Mösle. Folgen Sie dem Weg durch das einsame Mellental, vorbei an verlassenen Almen, und kehren Sie schließlich nach Mellau zurück.

Tour 3: Bödele – Mellau Der öffentliche Nahverkehr ist gut ausgebaut, jedoch fehlt noch der Fahrradtransport, wie er in der Schweiz üblich ist. Vom Bödele aus führt Ihre Tour zur Benediktkapelle, wo Sie auf Wasserbüffel treffen können, die Sie eher in südlichen Ländern vermuten würden. Der Weg führt Sie weiter zur Lustnauer Hütte, wo eine Einkehr empfehlenswert ist. Achten Sie darauf, nicht versehentlich nach Schwarzenberg abzubiegen, sondern folgen Sie dem Weg zur Bregenzer Hütte. Von dort aus geht es hinab ins Tal der Bregenzer Ache, wo Sie zwischen Bezau und Mellau auf den Talradweg treffen.

Tour 4: Der Bregenzer Wald Radweg Ein gut ausgebauter asphaltierter Radweg führt von Schoppernau bis Alberschwende, größtenteils entlang der ehemaligen Trasse der Wälderbahn. Lediglich das letzte Teilstück zwischen Egg und dem Bahnhof Doren ist eine Güterstraße. Der ideale Ausgangspunkt ist Schoppernau, da die Strecke größtenteils bergab verläuft. Wem die Rückfahrt auf dem gleichen Weg nicht zusagt, hat die Möglichkeit, die Fahrradbuslinie 8R1 zu nutzen, die von Bregenz nach Warth verkehrt (vom 01.06 bis 01.10., donnerstags bis sonntags).

Tour 5: Pässe Rundtour – Bödele bis Furkapass Die Wahl des Fahrrads und des Startpunkts für diese anspruchsvolle Rundtour liegt ganz bei Ihnen. Aufgrund der Steigungen und der durchgehend asphaltierten Strecke ist ein Rennrad empfehlenswert. Beginnen Sie in Mellau und radeln Sie nach Au, wo der Aufstieg zum Furkajoch (1767 m) beginnt. Dieser Anstieg ist anspruchsvoll, aber ab Damüls ist normalerweise wenig Verkehr. In Damüls, einem der schneereichsten Orte Österreichs, lohnt sich eine Pause im Vorarlberger FIS Skimuseum (www.damuels.at), bevor es weiter zur Furkapasshöhe geht. Die Abfahrt führt auf einer schmalen Waldstraße 1200 Meter hinab nach Rankweil, von wo aus Sie gemütlich durch das Rheintal nach Dornbirn radeln. Auf dem Aufstieg zum Bödele genießen Sie einen herrlichen Blick auf das Land und den Bodensee. Die Bödele Passhöhe bietet eine atemberaubende Aussicht, die eine Rast unumgänglich macht. Während der Abfahrt sollten Sie einen Stopp im „Hirschen“ in Schwarzenberg einlegen (hotel-hirschen-bregenzerwald.at). Einzigartig im geschichtsträchtigen Hotel ist das Ambiente im historischen Saal. „Wälderness“ nennen sich die im Winter stattfinden Musikabende. Spätestens jetzt sinniert man über eine Wiederkehr – auch mal im Winter. 

Autor: Hans-Martin Haller