Meßstetten geht voran.
Ein Besuch dort, wo die Alb am Höchsten ist
„I bi vo dr´Alb ra. Vo do, wo´s oft an Kiddel kälter isch“ – es ist mit Sicherheit nicht nur der oft beträchtliche Temperaturunterschied zwischen Meßstetten mit seinen Teilorten und den Städten wie Balingen, der diesen Spruch geprägt hat. Heute sind wir zu Gast, wo es eben diesen berühmten Kiddel (hochdeutsch: Jacke) kälter ist. Mit bis zu 989 Meter über dem Meeresspiegel ist Meßstetten eine der höchstgelegenen Städte in der Bundesrepublik Deutschland überhaupt. Der Meßstetter Bürgermeister Frank Schroft und Thorsten Steidle, Stabsstelle Strategische Planung, Repräsentation, Tourismus und Städtepartnerschaften der Stadt, empfangen mich freundlich. Als ich preisgebe, dass ich ursprünglich als in Tieringen aufgewachsener Zollernälbler ein Einwohner der Stadt Meßstetten war, dürfte dies dem ausführlichen Gespräch über Ziele, Wünsche und die erreichten Meilensteine Meßstettens zumindest nicht nachteilig gewesen sein.
Frank Schroft wusste aber von dieser Aussage an, dass er mir die Stadt selbst und die vielen schönen Seiten, die man hier oben als Einwohner oder Gast genießen darf, nicht in großem Umfang präsentieren musste. Das hätte vermutlich auch den zeitlichen Rahmen gesprengt, denn Meßstetten gilt nicht umsonst als attraktive Stadt, die unter anderem aktive Gäste und mittlerweile auch Familien anlockt.
Seit 1978 dürfen sich der Kernort Meßstetten und die sechs Ortschaften Hartheim, Heinstetten, Hossingen, Oberdigisheim, Tieringen und Unterdigisheim offiziell Stadt nennen. Dass die Meßstetter auch noch heute mit ihrer Stadt hochzufrieden sind, zeigte im vergangenen Jahr die im Rahmen der Agenda Meßstetten 2030 durchgeführte Bürgerbefragung: Sage und schreibe 91 Prozent hatten angegeben, mit der Lebensqualität „zufrieden“ oder gar „sehr zufrieden“ zu sein. Wichtige Gründe dafür sind sicherlich die schöne und vielfältige Landschaft auf der Hoch-Alb und die sehr gute Infrastruktur in allen Lebensbereichen.
Aufgrund der Lage direkt am Albtrauf mit seinen steil abfallenden Felsenformationen gibt es zahlreiche Aussichtspunkte mit herrlichen Ausblicken auf das Albvorland und bei geeigneter Witterung sogar eine Fernsicht bis zu den Alpen. Auf den Premiumwanderwegen „HochAlbPfade“ und weiteren markierten Wander- und Radwegen finden Naturliebhaber ein kleines Paradies vor. Durch gespurte Langlaufloipen und verschiedene Abfahrtspisten kommen auch Wintersportler voll auf ihre Kosten. Zahlreiche touristische Angebote, wie das große Wildgehege, der idyllisch gelegene Stausee mit Kneippanlage, der Barfußpfad und einiges mehr laden Besucher und Einheimische zum Verweilen ein.
Bauen, Wohnen, gut leben. Für jung und alt.
Durch kontinuierliche und gezielte Investitionen in die öffentliche Infrastruktur hat Meßstetten seinen Einwohnern aber noch einiges mehr zu bieten. Mit attraktiven und günstigen Wohnbauplätzen im Hauptort und allen Stadtteilen sowie einem großzügigen kommunalen Wohnbauförderprogramm werden junge Familien bei der Erfüllung ihres Traums vom Eigenheim unterstützen. Ein weiteres Förderprogramm unterstützt speziell die Innenentwicklung und die Beseitigung von Leerständen in den Ortskernen.
Für die Kleinsten stehen insgesamt zehn Kindertagesstätten zur Verfügung; umfangreiche Betreuungsformen ermöglichen eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Für die Zeit nach dem Kindergarten soll ein umfassendes Schulangebot die Basis für ein erfolgreiches Berufsleben schaffen. In modernen Schulzentren können Schulabschlüsse bis zum Abitur erlangt werden können.
Mit Pflegeheim, Sozialstation mit angeschlossener Nachbarschaftshilfe, Bürgerbegegnungsstätte und Service-Wohnanlage besteht auch für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ein vielfältiges Betreuungsangebot. Der äußerst rührige Verein zur Förderung der Altenhilfe Meßstetten engagiert sich in vorbildlicher Weise.
Äußerst positiv entwickelt haben sich in den vergangenen Jahren die Einkaufsmöglichkeiten. Über die Fachgeschäfte in der Ortskernlage hinaus hat sich in Richtung Unterdigisheim ein attraktives Einkaufszentrum gebildet, das durch die Heubergpassage und den EDEKA-Markt nochmals aufgewertet wurde.
Unser gesamtes Magazin steht etwas unter dem Motto „Familien- respektive Kinderfreundlicher Landkreis“. Das trifft sich speziell in Meßstetten gut. Denn der rührige Bürgermeister Frank Schroft hat es mit Beharrlichkeit und dem notwenigen Durchsetzungsvermögen geschafft, dass sich speziell Familien hier oben auf der Alb gut aufgehoben fühlen.
Das Feriendorf in Tieringen, die Evangelische Tagungsstätte Haus Bittenhalde, das Wanderheim Kohlraisle und verschiedene Gasthöfe, private Ferienwohnungen, ein Hotel sowie eine gute Gastronomie heißen Besucher aus nah und fern herzlich willkommen.
Blumersberg: Vorzeigeprojekt für Familien für den gesamten Kreis
Auf dem Blumersberg in Meßstetten befindet sich das rund 7500 qm große Sport- und Freizeitgelände. Dort stehen allen Altersgruppen Spiel- und Bewegungsangebote zur Verfügung. Highlights sind barrierefreie Spazierwege mit Bänken zum Verweilen und bei klarem Wetter mit Aussicht auf die österreichische und schweizer Alpenkette, Picknick- und Grillstellen, Wasserspiele, Fitnesszirkel, Klettern, barrierefreie Schaukel und Trampolin – dieses Gelände lässt keine Wünsche offen und wartet auf die aktive Nutzung.
Hochalbpfade: wo die Alb am Höchsten ist
Was bei den landauf und landab bekannten Traufgängen oft unter dem Radar verschwindet, ist die Tatsachem dass rund um Meßstetten Pfade führen, die zum Schönsten zählen, was die Alb Wanderern zu bieten hat: Spektakuläre Pfade am Trauf, wo die Hochalb wie ein Bruch steil ins Vorland abfällt. Die Passagen abseits des Traufs faszinieren aufgrund der besonderen Charakteristik der Hochalb. Feldgehölze, Wacholderheiden, farbenprächtige Blumenwiesen im Frühsommer sowie ein Wechsel von aussichtsreichen Kuppen und kleinen Tälern schaffen ein abwechslungsreiches Landschaftsbild.
„Unsere Aufgabe ist es, im Wettbewerb mit den großen Städten und Metropolregionen, dem Ländlichen Raum wieder „Vorfahrt“ zu geben und ihm Perspektiven sowie Planungssicherheit zu bieten. Gerade die Vielfalt und die Vitalität unserer Region ist die Grundlage unserer gewachsenen, prosperierenden Stabilität. Allerdings brauchen Menschen, die auf dem Land leben oder zukünftig dort leben wollen, eine verlässliche, attraktive Infrastruktur mit Bestand. Schulische Angebote, Einkaufsmöglichkeiten, kurze Verwaltungswege, intelligente Verkehrsanschlüsse und ein intakter ÖPNV, Arztpraxen, bezahlbarer generationengerechter Wohnraum sowie ein vielfältiges Vereins- und Ehrenamt sind wesentliche Voraussetzungen für ein gutes und gesundes Leben auf dem Land. Die Zukunft wird so aussehen, wie wir sie gestalten“, sagt Bürgermeister Frank Schroft.
Ich verlasse das Rathaus mit dem guten Gefühl, dass in meiner Heimatstadt – und damit auch in meinem Heimatort Tieringen – etwas vorangeht. Dass da im Rathaus in Meßstetten Menschen sind, denen die Zukunft an einer der höchstgelegenen Städte Deutschlands wichtig ist, und die dafür tagtäglich ihr Bestes geben.
Autor: Marcel Reiser I Stadt Meßstetten | Bilder: Stadt Meßstetten
„Der ländliche Raum bietet Heimatgefühl, Sicherheit, bewahrt vor sozialer Isolation, ermöglicht Lebensqualität. Kurz: Der „Große Heuberg“ ist lebenswert und hat eine gute Zukunft. Davon bin ich fest überzeugt.“
– Bürgermeister Frank Schroft –