Fit für die Zukunft: Der TSV wappnet sich für die nächsten 160 Jahre

160 Jahre ist es her, dass die „Turngemeinde Burladingen“ gegründet wurde. Seither haben Generationen von großen und kleinen Sportlern gemeinsam trainiert, sich über Erfolge gefreut, Wettbewerbe bestritten. Denn eines ist beim TSV Burladingen stets gleichgeblieben: die Freude an der Bewegung und dem Miteinander.

Kein Zufall also, dass das Motto des munteren Geburtstagskindes in seinem Jubiläumsjahr ein sehr prägnantes ist: „Fit für die Zukunft!“ Roland Klumpner, einer der drei Mitglieder im Vorstandsteam, ist seit 2017 im Amt. Damals wurden der Verein und seine Prozesse neu organisiert und strukturiert.  Unterstützt wird Klumpner im Vorstandsteam von Theo Maier und Jürgen Pfister: „So wird alles, was anfällt, auf mehrere Schultern verteilt.“ Klumpner bezeichnet sich gern als leidenschaftlichen Vereinsmenschen. Einst als Handball-Jugendtrainer zum TSV gestoßen, fungierte er als Handball-Abteilungsleiter und Beisitzer im Gesamtverein, half, wo immer Not am Mann war. Heute, als Vorsitzender, steht er nicht nur in der Gesamtverantwortung, sondern freut sich, dass der Verein so gut aufgestellt ist. Die Sportbegeisterten der Region danken dieses breitensportliche Engagement gern: „Unsere Mitgliederzahlen steigen stetig“, erzählt der TSV-Chef, „wir fördern Kontakte weit über die Stadtgrenzen hinaus“.

Ein buntes sportliches Programm begeistert die Mitglieder

Nicht zuletzt bietet der TSV Burladingen in seinem 160. Jubiläumsjahr ein abwechslungsreiches Sportprogramm. Dieses reicht von Elternkind-Turnen, Kinderturnen, Handball, Schwimmen und Tischtennis über Volleyball, Jedermannsport, Badminton, der „Dancing Crew“ und der „Dance Generation“, dem „Fit Mix“ und Zumba bis hin zu Leichtathletik, Nordic Walking, Frauengymnastik, Taekwondo und der überaus aktiven E-Bike-Abteilung. Auf eines ist Roland Klumpner sehr stolz: „Der TSV bietet Alt und Jung eine sportliche Heimat“, betont er. Gerade die Jugendtrainer und -betreuer, darauf legen der Vorsitzende und sein Team größten Wert, seien es, die den jungen Menschen weiter mehr vermittelten als die Fähigkeit, im Handball mehrere Wurfvarianten zu erlernen oder im Tischtennis einen Aufschlag variantenreich und platziert ins Ziel zu bringen. „Im Sport geht es um soziale Werte“, sagt Klumpner, „um Teamwork, Fairness, Verlässlichkeit, Hilfsbereitschaft, Respekt und Wertschätzung.“ Kein Zufall also, dass es im Jubiläumsjahr neben dem Jugend-Pokalfinale in der Trigema-Arena auch eine Tischtennis-Projektwoche an der Grundschule Burladingen gab. 

Das große Ziel: am Puls der Zeit bleiben

Was die Zukunft bringt? Roland Klumpner muss nicht lange überlegen. Der Verein, dessen ist er sich sicher, will am Puls der Zeit und stets im Dialog mit seinen Mitgliedern bleiben, um Trends und Wünsche früh auszumachen. Aktuell, so erzählt Klumpner, arbeite der Verein schon an einem neuen Projekt. Künftig soll es unter dem TSV-Dach eine Dart-Abteilung geben. Gut angenommen werde zudem die Vereins-App. Überhaupt lautet das Credo des Vereins, Traditionen zu bewahren und sie durch neue Ideen und Ansätze zu ergänzen. Voller Vorfreude blicken Klumpner und sein Vorstandsteam auf die 30. Turngau-Gala, die mit 450 Gästen zur Feier des 160-jährigen Bestehens am Samstag, 14. Oktober, in der Burladinger Trigema-Arena über die Bühne geht. Einlass ist ab 18.30 Uhr, die Veranstaltung beginnt um 19.30 Uhr.

Roland Klumpner hat sich für das Interview mit unserem Magazin übrigens Verstärkung an die Seite geholt – von einem sehr guten Freund und erfahrenen Sportskameraden. Wendelin Acker kennt den TSV wie kaum ein anderes Mitglied: Er ist 90 Jahre alt und seit Ende der 1940er Jahre im Verein aktiv. Wendelin Acker nimmt bis heute aktiv an Wettkämpfen teil. Erst im September reiste Acker zur Leichtathletik-Europameisterschaft für Senioren im italienischen Pescara. Erfahrung auf internationaler Bühne hat der rüstige Sportler zuhauf: Gern erinnert er sich daran, wie er 2018 sogar Vize-Weltmeister wurde. Die ganze Stadt schien auf den Beinen. Acker wurde standesgemäß daheim abgeholt und in einem Triumphzug durch die Stadt geführt. Im Rathaus trug er sich ins „Goldene Buch“ ein – ein echter Promi! Dass „der Wendelin“, wie ihn im TSV alle nennen, mit 90 Jahren, die eine oder andere Verletzung auskurieren musste, liegt auf der Hand. In jüngster Vergangenheit waren es zwei Schulterverletzungen, die ihn auf Trapp hielten. Den Sport deshalb aufgeben? Wendelin Acker schüttelt entschlossen den Kopf: „Das war nie eine Option.“ Fleißig und diszipliniert kämpfte er sich zurück, trainiert einmal in der Woche auf dem Sportgelände, ansonsten jeden Tag daheim an den Geräten. Seine Disziplinen: Kugel, Diskus, Speer, Hammer und Gewichtwurf. „Ich bin immer ein Sportler gewesen“, sagt Acker, „und habe mich gern engagiert. 40 Jahre im TSV-Vereinsrat als Beisitzer sowie als Turn- und Gerätewart. Roland Klumpner nickt: „Wendelin war seit jeher die gute Seele im Verein.“ Dem 90-Jährigen ist so viel Lob sichtlich unangenehm. „Ach“, winkt er bescheiden ab, „man kümmert sich halt.“ Für seine Wettkämpfe in Pescara wünschte sich der älteste aktive TSV-Sportler einen Platz auf dem Podium, wenngleich Acker als echter Sportsmann natürlich getragen war vom olympischen Gedanken: „Dabeisein ist alles.“

Der rüstige Senior freut sich, dass sich heute um Roland Klumpner eine Vereinsratsmannschaft gruppiert, die zuverlässig Hand in Hand arbeitet. Roland Klumpner resümiert: „Unsere Hauptaufgabe ist es, den Sportlerinnen und Sportlern im TSV ideale Rahmenbedingungen zu schaffen.“

Autorin: Katja Weiger-Schick